DIE ANFORDERUNG DES GLAUBENS:
GUTE TATEN UND EDLE MORAL
Verehrte Muslime!
Die grundlegende Bedingung, um das
Wohlgefallen unseres allmächtigen Schöpfers und die
ewige Errettung zu erlangen, ist der Glaube (Iman).
Glaube bedeutet, von ganzem Herzen an die Existenz und
Einheit Allahs, an Seine Propheten, Engel, Bücher, an
das Jenseits und daran, dass das Schicksal und die
Vorherbestimmung von Allah sind zu glauben. Der
Glaube ist zugleich auch die Aufrichtigkeit des Menschen
gegenüber seinem Schöpfer und sein Versprechen der
Treue zu Ihm; es ist der Wunsch, in Sicherheit und
Frieden zu leben.
Geehrte Muslime!
Das Anzeichen des Glaubens und seine
Widerspiegelung im Leben sind die guten Taten (Amal
Salih). Amal Salih bedeutet, Loyalität gegenüber dem
Bündnis der Dienerschaft gegenüber Allah zu zeigen, das
wir im Glauben eingegangen sind, uns mit unserem
ganzen Wesen Allah zu ergeben; unseren Glauben in
unserem Wesen, unseren Worten und unser Verhalten
widerzuspiegeln. Sie bedeutet, in Frieden mit uns selbst,
unserer Familie und unserer Umwelt zu leben. Im edlen
Koran hat Allah, Der Allmächtige, den Glauben mit
guten Taten zusammen erwähnt und denjenigen, die ihren
Glauben mit guten Taten verschönern, die gute Nachricht
verkündet: „Diejenigen aber, welche glauben und das
Gute tun — Wir lassen den Lohn derer, deren Werke
gut sind, sicherlich nicht verlorengehen.“ 1
Verehrte Muslime!
Was unseren Glauben perfekt macht, ist die Moral,
die das grundlegendste Merkmal eines Gläubigen ist.
Gute Sitten sind das größte Vermächtnis, das die
Propheten neben der Offenbarung ihrer Ummah
(Glaubensgemeinschaft) hinterlassen haben. Sich
moralische Tugenden anzueignen und schlechtes
Benehmen zu vermeiden, ist eine unverzichtbare
Verantwortung für einen Gläubigen. Der Gesandte Allahs
(Friede sei mit ihm) sagt in einem seiner Ahadithe
(überlieferten Aussprüche) Folgendes:
أَكْمَلُ الْمُؤْمِنِينَ إِيمَانًا أَحْسَنُهُمْ خُلُقًا „Der reifste der
Gläubigen, in Bezug auf den Glauben, ist derjenige
mit der schönsten Moral.“ 2
Geschätzte Muslime!
Wir sind die Ummah des Propheten, den Allah
gelobt und gesandt hat, um die edle Moral zu
vervollständigen 3 , und über ihn verkündet Allah:
وَاِنَّكَ لَعَلٰى خُلُقٍ عَظ۪يمٍ „Du bist wahrlich von edler
Moral.“ 4 Also lasst uns, wie unser geliebter Prophet
(s.a.w.), dessen Ummah wir zu sein geehrt sind,
versuchen, unseren Glauben in jedem Aspekt unseres
Lebens widerzuspiegeln und seine hohen moralischen
Werte anzunehmen. Die Widerspiegelung des Glaubens
im Familienleben ist mit der Keuschheit, Freundlichkeit,
Liebe, dem Mitgefühl und dem Vermeiden, sich
gegenseitig zu verletzen und zu kränken. Das

Widerspiegeln des Glaubens im Geschäftsleben ist mit
der Wahrheit und Ehrlichkeit; nicht die Hand nach etwas
auszustrecken, das man nicht verdient hat, und
demjenigen, der es verdient hat, den vollen Lohn zu
zahmen. Das Widerspiegeln des Glaubens im
gesellschaftlichen Leben ist durch Respekt und
Vertrauen. Die Reflexion des Glaubens im Bildungsleben
besteht darin, nach seinem Wissen zu handeln und sein
Wissen und seine Erfahrung zum Wohle der Menschheit
einzusetzen; zu kämpfen, um gute Generationen
großzuziehen. Kurz gesagt, die Widerspiegelung des
Glaubens in unserem Leben besteht darin, Allahs
Anweisungen akribisch zu befolgen und die Geschöpfe,
die Er erschaffen hat, mit Mitgefühl zu betrachten.
Verehrte Muslime!
Unser Allmächtiger Herr offenbart in folgendem
Vers: وَمَنْ يَأْتِه۪ مُؤْمِناً قَدْ عَمِلَ الصَّالِحَاتِ فَاُو۬لٰٓئِكَ لَهُمُ الدَّرَجَاتُ
الْعُلٰىۙ „Doch wer gläubig zu Ihm kommt und Gutes
getan hat – diese erreichen die höchsten Rangstufen“ 5 ,
dass Er die Gläubigen, die mit Glauben und
rechtschaffenen Taten vor Ihn treten werden, mit einer
großen Belohnung belohnen wird. So lasst uns also die
Zeit dieser Monate, die in den Ramadan fließt, zu einem
guten Anfang machen. Lasst uns unsere Handlungen
aufgeben, die mit unserem Glauben unvereinbar sind.
Lasst uns, uns selbst zur Rechenschaft ziehen, bevor wir
diese Welt verlassen. Lasst uns unseren Glauben mit
guten Taten und edler Moral krönen. Vergessen wir
nicht, dass sich alle und alles von uns abwenden werden,
wenn wir ins Grab gelegt werden, und wir mit unserem
Glauben und unseren Taten allein sein werden. 6
Ich beende meine Predigt mit dem folgenden
Bittgebet unseres Propheten (s.a.w.): „Oh Allah! Ich
bitte Dich, mir einen festen Glauben zu schenken, der
mit guter Moral geschmückt ist, und um gute Taten,
die mich zur ewigen Erlösung führen werden.“ 7
1 al-Kahf, 18/30.
2 Ebû Dâvûd, Sünnet, 15.
3 İbn Hanbel, II, 381.
4 al-Kalam, 68/4.
5 Ta-ha, 20/75.
6 Buhârî, Rikâk, 42
7 İbn Hanbel, II, 321.

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